Jorge Amado: Für Freiheit und Gerechtigkeit

Brasilien ehrte seinen erfolgreichsten Schriftsteller, Jorge Amado, 2002 mit einer Briefmarke.

Am. 10. August 1912 wurde Jorge Amado, der meistgelesene Autor Lateinamerikas, geboren. Sein rund 50 Publikationen umfassendes Werk ist von einer sozialrevolutionären Romantik geprägt. Amado trat sein Leben lang ein für die Rechte der Unterdrückten und Ausgegrenzten. Die Helden seiner Romane entstammen konsequenterweise allesamt der brasilianischen Unterschicht.
Sein ausgeprägtes Gerechtigkeitsbewusstsein erklärt sich aus seiner Biographie: Amado wuchs auf einer Kakaoplantage auf. Dort erlebte er in jungen Jahren Unrecht und Ausbeutung und musste sogar mitansehen, wie sein Vater von einem Großgrundbesitzer erschossen wurde. Diese Erlebnisse ließen ihn nicht resignieren, sondern politisierten ihn. Er trat der Kommunistischen Partei bei und arbeitete als Journalist. In den 30er-Jahren landete er auf Grund seiner politischen Überzeugung im Gefängnis. Später ging er ins Exil nach Argentinien. Von 1946 bis 1948 war er für kurze Zeit Abgeordneter für die kommunistische Partei in Brasilien. Dann floh er abermals vor der Militärdiktatur und verbrachte die Jahre von 1948 bis 1952 im Exil sozialistischer Länder Europas und Asiens. Amado starb 2001, wenige Tage vor seinem 89. Geburtstag.
Zu den bekanntesten Werken des Autors zählen „Gabriela wie Zimt und Nelken“ (1958) und „Dona Flor und ihre zwei Ehemänner“ (1966). Seine Bücher wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Mehrfach war er für den Literaturnobelpreis nominiert. Wer den größten brasilianischen Schriftsteller bislang noch nicht kennengelernt hat, könnte seinen 100. Geburtstag als Anlass dazu nehmen, dies nachzuholen.

Authored by: Tanja Uhde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert