Geld und Macht und von allem noch mehr

Briefmarke aus Nord-Rhodesien von 1953 mit Cecil Rhodes.Wer weiß, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn Cecil Rhodes (1853-1902) nicht so ein kränkliches Kind gewesen wäre. Weil er an Asthma litt und Symptome einer Tuberkulose zeigte, entschied sein Vater, ihn aus dem bei London gelegenen Bishop’s Stortford zur Genesung zu seinem Bruder Herbert in die britische Kapkolonie (heute Südafrika) zu schicken. Rhodes ist uns heute als einer der einflussreichsten Kolonisatoren Afrikas im Gedächtnis, er war Imperialist durch und durch, zweifellos ein Kind seiner Zeit. Als sein Einfluss im südlichen Afrika den Höhepunkt erreicht hatte, hielt er alle Fäden in der Hand: Er war steinreicher Unternehmer, einflussreicher Politiker und durch die Krone gestützter Eroberer, um nicht zu sagen Kriegsherr.
Seine mit der Zeit aufgebaute Machtzentrale gründete auf seinen Reichtum, den er durch die Ausbeutung von Bodenschätzen erlangte. Zunächst waren er und sein Bruder vom Goldfieber gepackt. Später konzentrierte Rhodes sich auf ein noch viel größeres Geschäft, das mit den Diamanten nämlich. Gemeinsam mit seinem Partner Charles Rudd gründete er 1880 „De Beers Mining Company“ und 1888 mit Partnern wie Alfred Beit und der Rothschild-Bank „De Beers Consolidated Diamond Mines“. Heute ist das Unternehmen „De Beers“ der größte Diamantenproduzent und -händler der Welt mit Sitz in Luxemburg und steht in der Kritik wegen des Handels mit Blutdiamanten.
Briefmarke aus Süd-Rhodesien von 1940 mit Cecil Rhodes.Zu Zeiten von Cecil Rhodes aber galten Menschenrechte noch weniger als heutzutage. Sein Reichtum bedingte zu jeder Zeit die Unterdrückung und Ausbeutung anderer. Als er 1881 Mitglied des Parlamentes der Kapkolonie wurde, steigerte sich sein Einfluss nochmals beträchtlich. Nun hatte Rhodes Geld und Macht vereint, folgen sollte von allem noch mehr, und zwar mithilfe der British South Africa Company (BSAC), die der Kolonisator im Auftrag der britischen Regierung gründete. Nach dem Vorbild der British East India Company erhielt Rhodes einen Schutzbrief der Krone. Ziel des Unternehmens war die britische Expansion im südlichen Afrika. Rhodes annektierte mit seiner BSAC Njassaland (das heutige Malawi), die Gebiete der nach ihm benannten Länder Nord- und Südrhodesien (heute Sambia und Simbabwe) und trug wesentlich dazu bei, dass Betschuanaland (heute Botswana) britische Kolonie wurde.
Dass dies alles friedlich vonstatten ging, wird niemand ernsthaft glauben. Konnte die BSAC den kolonisierten Ethnien Verträge diktieren, tat sie dies, andernfalls griff sie zu den Waffen. Letztlich handelte es sich um ein Unternehmen, das zugleich als Privatarmee fungierte, die mit Rückendeckung Großbritanniens nach Belieben agieren konnte. Wie wenig zimperlich die BSAC auftrat, zeigte sich auch beim sogenannten „Jamenson Raid“, als Söldner der Firma einen Putschversuch in der Burenrepublik Transvaal unternahmen, mit dem Ziel das Gebiet der Krone einzuverleiben. Sie scheiterten, aber provozierten letztlich den Zweiten Burenkrieg (1899-1902), der über 50.000 Tote forderte.
Heute vor 160 Jahren wurde Cecil Rhodes geboren. Wie wäre die Geschichte wohl verlaufen, hätte er nicht an Asthma gelitten?

Authored by: Marius Prill

There is 1 comment for this article
  1. Michael Kors Totes cheap at 10:51

    Inside right now globe famous actors are always thought to be trend emblems. His or her normal propensity is always to spotlight them selves by simply executing functions similar to by simply inscribing tats. They will printer a wide variety of models on the body so that you can show their exclusive trend affirmation. Not surprising, the particular diehard fans of such famous actors perform the comparable models to exhibit their respect toward a common superstars. This is one way by which acting professional tats get acquired massive recognition between people.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert