Ausgabe mit Hindernissen: Zwei Druckereien

Ausgabe mit Hindernissen: Zwei Druckereien

In diesem Artikel möchte ich bis in den Zeitraum des Jahres 1946 zurückgehen und die damalige schwierige Zeit Revue passieren lassen. Ein normales Leben, so wie wir es heute gewöhnt sind, war zu dieser Zeit in Deutschland eine Utopie. In Anlehnung an die erfolgreiche Leipziger Messe 1946 sollten zur Steigerung des wirtschaftlichen Aufschwungs und, um bescheidene beziehungsweise mögliche Handelsbeziehungen mit anderen Ländern aufnehmen zu können, im Jahr 1947 eine Leipziger Frühjahrs- und eine Herbstmesse durchgeführt werden.

In Leipzig war die Druckerei Giesecke & Devrient Aktiengesellschaft beheimatet; sie war neben der Staatsdruckerei in Berlin (bis 1945 Reichsdruckerei) die leistungsstärkste Druckerei im Osten Deutschlands und hatte in Berlin C 2, Wallstraße 27, eine Niederlassung. Diese richtete im Auftrag des Haupthauses in Leipzig am 7. März 1946 ein Schreiben an die Zentralverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen (ZV PF) in Berlin W 66. Darin ist zu lesen: „Durch die Verdoppelung der Postgebührensätze wird der Bedarf an Briefmarken stark vermehrt werden, und daraus schließen wir, dass die Staatsdruckerei technisch vielleicht nicht in der Lage ist, den Druck der Briefmarken allein durchzuführen. Unsere Firma, die Ihnen ja wohl bekannt ist – wir wurden von der Staatsdruckerei seinerzeit zum Druck der Banknoten mit herangezogen – ist voll aufnahmefähig für den Druck von Briefmarken und bietet neben der gebotenen Sicherheit jede Gewähr für eine ordnungsgemäße Abwicklung derartiger Aufträge. Sollte die Deutsche Zentralverwaltung aus irgendeinem Grunde uns nicht an dem Auflagedruck der Briefmarken beteiligen können, möchten wir weiter anregen, uns doch vielleicht mit dem Auflagedruck der von dem Messeamt der Stadt Leipzig geplanten Herausgabe der Messemarke zu beauftragen … Der Prokurist unserer Berliner Zweigniederlassung, Herr Deutrich, Berlin C 2, Wallstr. 27, steht Ihnen zu einer etwaigen Besprechung jederzeit gern zur Verfügung. Wir würden uns sehr freuen, einen zusagenden Bescheid zu erhalten und begrüßen Sie hochachtungsvoll Giesecke & Devrient Aktiengesellschaft“ …

Den ersten Teil von Manfred Sendners Beitrag über die Edition „Leipziger Frühjahrsmesse 1947“ lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Briefmarken-Zeitschrift. Die DBZ 5/2016  ist derzeit in Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen erhältlich. Abonnenten erhalten ihre DBZ immer einige Tage früher und sparen auch noch einen Euro.

 

Authored by: redaktiondbz

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