Pferdchen aus Sardinien

Pferdchen aus Sardinien

200 Jahre alt werden in diesen Tagen die frühesten Emissionen der Postgeschichte, die traditionell der Philatelie zugerechnet werden. Sie erschienen lange vor den ersten Briefmarken der Welt und stammen aus Sardinien, damals ein Königreich, das nicht nur die zweitgrößte Insel im Mittelmeer südlich von Korsika umfasste, sondern auch Gebiete von Savoyen-Piemont rund um Turin sowie der Ligurischen Republik um Genua auf dem nördlich gelegenen Festland kontrollierte.

Deutsche Briefmarken Zeitung Cavallini Januar 2019 Lasker Schach (5)

Rare Auslandsverwendung des blauen „Cavallino“ zu 50 Centesimi aus Novara nach Lugano/Schweiz, am 28. Oktober 1820 von der Postdirektion der Provinzhauptstadt an einen Verleger verschickt. Unter der Anschrift ist der blaue Achteckstempel kaum erkennbar.

200 Jahre „Cavallini“ – Ganzsachen oder nicht?

Die Postbeförderung stellte im Königreich Sardinien des 19. Jahrhunderts ein streng überwachtes Staatsmonopol dar. Um finanzielle Einbußen zu vermeiden, galt seit 1772 ein strafbewehrtes Verbot für die private Zustellung. Ausgenommen waren lediglich Briefe, bei denen eine Genehmigung zur Beförderung durch eine Stempelung dokumentiert wurde. Dafür waren teils zeitraubende Umwege über eine stempelführende Poststelle erforderlich.

Deutsche Briefmarken Zeitung Cavallini Januar 2019 Lasker Schach (5)

„Modelli de’ Bolli“: Ausschnitt mit Musterabdrucken der drei blauen Handstempel zur Kennzeichnung der genehmigten Beförderung, aus dem „Manifesto Camerale“ der königlichen Druckerei vom 3. Dezember 1818.

Preise nach Entfernung

Zur Vereinfachung dieses Systems erließ König Viktor Emanuel I. (1759–1824) am 7. November 1818 eine Verordnung. Die Publikation mit den Details zur Umsetzung erfolgte in einem „Manifesto Camerale“ der königlichen Hofdruckerei zu Turin vom 3. Dezember 1818. Angekündigt wurde die Einführung besonderer Briefbogen, offiziell „carta postale – bollata“ (postalisch gestempeltes Papier), durch deren Erwerb der Genehmigungsbetrag bereits als entrichtet galt. [..]

Kontakt: Im BDPh behandelt die Arbeitsgemeinschaft Fiskalphilatelie die Cavallini: Ralph Ebner, Gasstr. 9, 42657 Solingen, ralph-eb ner@t-online.de, www.FiskalPhilatelie.de.

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Die ovale Prägeversion der „Cavallini“ zu 25 Centesimi über 15 bis 35 Meilen, wie die anderen Werte von Januar 1820 bis März 1836 regulär in Gebrauch.

Ansprechpartner der Arbeitsgemeinschaft Italien ist Stephan Jürgens, Sudetenstraße 36, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 / 3780666, arge@italien-philatelie.de. 

Deutsche Briefmarken Zeitung Cavallini Januar 2019 Lasker SchachTitelthema der DBZ 1/2019

Sie finden den kompletten Beitrag von Michael Burzan in der aktuellen Ausgabe der Deutschen Briefmarken-Zeitung 1/2019. Was Sie sonst noch erwartet, sehen Sie im Inhaltsverzeichnis der aktuellen Ausgabe. Abonnenten erhielten das Heft bereits etwas im Voraus und konnten wie üblich schon einige Tage früher im Heft lesen – und sparen außerdem Geld gegenüber dem Kauf im Einzelhandel.

Authored by: redaktiondbz

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