Mit Segelschiffen auf Pottwaljagd

Mit Segelschiffen auf Pottwaljagd

„Essex“ hieß ein kleines robustes amerikanisches Walfangsegelschiff, das vor seinem spektakulären Untergang 19 Jahre lang auf diversen Walfangfahrten unterwegs gewesen war. Auf ihrer letzten Fahrt wurde die „Essex“ mehrmals von einem riesigen Pottwal gerammt und attackiert. Einige Tage später sank das beschädigte Schiff. Zuvor war es der Mannschaft noch gelungen, Schiffszwieback und Gallonen mit Trinkwasser in die Fangboote zu retten.

Der Untergang der „Essex“ war kein Einzelfall. Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts sanken auch die Schiffe „Union“, „Pusie Hall“, „Two Generals“, „Pocahontas“ und die „Ann Alexander“ nach Walangriffen.

Walrat für Kerzen und Kosmetik

Pottwale wurden im 19. Jahrhundert wegen des in ihren Köpfen enthaltenen Walrats besonders stark gejagt. Walrat; eine fett- und wachshaltige Substanz, eignete sich zur Herstellung von besonders hell brennender Kerzen, Kosmetika und als Schmiermittel. Der erlegte Wal wurde längsseits des Walfangschiffes geschleppt und dort abgespeckt. Der Rest des Körpers des großen Säugetiers wurde Raubfischen und Möwen überlassen.

Tristan da Cunha, die abgelegene Inselgruppe im Südatlantik, etwa in der Mitte der Strecke zwischen dem Süden Brasiliens und der Südspitze Afrikas, war ein beliebter Anlaufpunkt für Walfänger. Sie nutzten den Ankerplatz um ihre Vorräte und ihr Trinkwasser aufzufüllen. Die Besuche der Walfänger förderten den Handel der Inselbewohner. Einige der Walfänger ließen sich auf der Insel nieder und heirateten Einheimische.

Am 2. Dezember illustrierte die Postverwaltung von Tristan da Cunha zwei Marken zu 45 und 70 Pence und zwei Werte zu 1,15 und 1,50 Pfund mit Walfangschiffen aus dem 19. Jahrhundert. Damit setzte die Insel den Walfang-Seglern „Franklin“, „Francis Allyn“, „Stafford“ und „Eliza Adams“ ein philatelistisches Denkmal.

Authored by: Kai Böhne

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