
Philatelieschalter: Deutsche Post gibt neue Standorte bekannt
In Heft 4/21 Ihrer DBZ meldeten wir, dass die Philatelieschalter in den Postbank-Finanzcentern am 31. März letztmals öffnen. Stattdessen sollten neue Schalter in anderen Partnerfilialen eingerichtet werden. Deren Standorte lagen zum Redaktionsschluss des Heftes noch nicht vor.
Nunmehr präsentierte die Deutsche Post die Liste. Für Berlin bedeutet sie die erwartete Reduzierung der Zahl der Philatelie-Shops von vier auf zwei. Zugleich gelang es der Deutschen Post aber, ihr philatelistisches Angebot künftig am stark frequentierten Potsdamer Platz zu präsentieren. Bundesweit ändern sich vor allem Standorte. Allein die Schalter in Essen und Mannheim schließen wegen der geringen Nachfrage. Die Sammler müssen fortan nach Dortmund oder Karlsruhe fahren. Bereits ab Mitte März finden Sie die Philatelieschalter in folgenden Postfilialen:
Neuer Standort Philatelie-Shop | Straße | PLZ | Ort |
Berlin-Prenzlauer Berg | Greifswalder Str. 90 | 10409 | Berlin |
Berlin 309 | Potsdamer Platz 2 | 10785 | Berlin |
Braunschweig 36 | Nußbergstr. 16 | 38102 | Braunschweig |
Dortmund 16 | Deutsche Str. 4 | 44339 | Dortmund |
Gütersloh-Spexard | Verler Str. 287 | 33334 | Gütersloh |
Frankfurt-Eschersheim | Rhaban-Fröhlich-Str. 1 | 60433 | Frankfurt am Main |
Hamburg 764 | Graumannsweg 75 | 22087 | Hamburg |
Kiel 31 | Seekoppelweg 2 | 24113 | Kiel |
Bremen 77 | Bremerhavener Heerstr. 36a | 28717 | Bremen |
Erfurt 17 | Otto-Knöpfer-Str. 2 – 4 | 99096 | Erfurt |
Bonn 14 | Am Burgweiher 51 | 53123 | Bonn |
Düsseldorf-Mitte | Wagnerstr. 9 | 40212 | Düsseldorf |
Köln 43 | Goethestr. 43 | 50858 | Köln |
Dresden 72 | Schweriner Str. 36 | 01067 | Dresden |
Leipzig 24 | Permoserstr. 2 | 04347 | Leipzig |
Saarbrücken 15 | Burbacher Markt 3 | 66115 | Saarbrücken |
München 84 | Lehrer-Götz-Weg 2 | 81825 | München |
Münster 19 | Warendorfer Str. 48 | 48145 | Münster |
Nürnberg 119 | Karl-Jatho-Weg 10 | 90411 | Nürnberg |
Regensburg 17 | Straubinger Str. 26 | 93055 | Regensburg |
Karlsruhe 13 | Kaiserstr. 14 | 76131 | Karlsruhe |
Stuttgart 143 | Kornbergstr. 44 | 70176 | Stuttgart |
Titelabbildung: Deutsche Post

CEPT 2019
ISBN: 978-3-95402-257-1
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„Zugleich gelang es der Deutschen Post aber, ihr philatelistisches Angebot künftig am stark frequentierten Potsdamer Platz zu präsentieren.“
Nun ja. Dafür schließt offenbar der Schalter am deutlich stärker frequentierten Alexanderplatz (Filiale Rathausstraße). Damit ist wirklich wenig gewonnen. Und der zweite Philatelieschalter wird an dem eher dezentral gelegenen Standort in der Greifswalder Straße nahezu versteckt. Die Zeichen, dass die Deutsche Post am liebsten dem isländischen Vorbild folgen und die Philatelie aufgeben möchte, sind schon sehr deutlich. Man baut die Infrastruktur und den Service zurück, dadurch sinkt die Nachfrage, womit man wiederum den nächsten Abbauschritt rechtfertigt. Ich erinnere mich noch an die schönen Tage, als ich in der Mittagspause zur Filiale in der Joachimsthaler Straße bummeln und meine Alltagspost mit Ersttagsstempel verschicken konnte. In gewisser Weise ist es natürlich tröstlich, noch Zeitzeuge dieser Facette der jüngeren Postgeschichte gewesen zu sein. Aber zugleich ist es eine Erfahrung, die ich gern auch den Philatelist*innen der Gegenwart und Zukunft gönnen würde.
Danke für die Info, viel ändern daran werden die Sammler nicht können was am grünen Tisch entschieden wurde. Am Beispiel Bonn finde ich es total blödsinnig. Bisher ist der Philatelie-Shop im ehemaligen Hauptpostamt am Münsterplatz, mitten im Zentrum, was also auch in Corona-freien Zeiten viele zusätzliche Bonn- Besucher anzieht. Ich habe es oft mit eigenen Augen erlebt.
Der neue Standort liegt nun in einem abseits gelegenen Ortsteil, so ungünstig dass man egal wo man wohnt erst einmal quer durch die Stadt muss und Parkplätze sind dort auch kaum vorhanden.
Wenn man den Shop schon dort wegnehmen will oder muss wäre es viel sinnvoller den Philatelie-Shop im Posttower dort wo es auch die Ersttagsstempel gibt, anzusiedeln.
Ich stimme Ihnen zu. In Berlin ist es ähnlich. Keiner der beiden neuen Standorte ist im Westteil der Stadt. Beide sind im Osten. Und der Philatelie-Shop in der Joachimsthaler Straße trug selbst unter Corona-Bedingungen die Kosten seines Betriebs. Zu „normalen“ Bedingungen war er gewinnbringend. Es kauften dort nämlich nicht nur Sammler, sondern auch viele Geschäftsleute und Betriebe, die ihre Post gerne mit „schönen“ Briefmarken frankieren möchten. Die werden ganz bestimmt nicht bis an den Potsdamer Platz oder die Greifswalder Straße fahren.
Seit Jahresanfang versucht die Deutsche Post den Betrieb dort zu sabotieren. Schon im Januar bekam man dort keine Sonderganzsachen dort mehr verkauft. Jetzt im Februar wurden keine Ersttagsstempel dort mehr eingesetzt. Dabei war dies eine jahrzehntelange Tradition; erst im alten Gebäude in der Goethestraße, dann weiterhin in der Joachimsthaler Straße. Beides reduziert den Umfang der Verkäufe negativ. Es gibt jetzt nur noch den Tagesstempel.
Ich habe es auch oft erlebt, daß die POstbank das von der Deutshcen Post bezahlte Personal nicht am Philatelie-Shop einsetzte, sondern damit Urlaubsabsencen und Krankheitsurlaube ersetzte. So gesehen in Essen, in Düsseldorf oder in Leipzig. Daß man an einem geschlossenen Schalter keinen Umsatz macht, erklärt sich von selbst.
Vielleicht erklärt der Kontext genauer, was hier passiert. Ich habe den Eindruck, die Postbank möchte gerne mittelfristig die „gelbe Post“ einschl. DHL aus ihren Filialen vertreiben. Mit dem Philatelie-Shop fängt man jetzt einmal an. Dann kann man leichter das Filialnetz der Postbank ausdünnen.
Jürgen Esders
In Leipzig das gleiche, aus bester zentraler Innenstadtlage wird der Shop an die hinterste Peripherie verlegt. Das ist komplett unverständlich. Ein Innenstadteinkauf konnte man so immer kombinieren. Dann doch lieber Webshop, als bis da raus zu fahren. Sehr schade, aber vielleicht ist das auch das Ziel.
Der Shop in Köln zog vor Jahren vom rechtsrheinische Mülheim in die Innenstadt. Dort
ist er sehr gut für jeden zu erreichen,
Jetzt zieht er an den westlichen Stadtrand. Dann kann die Post ihn auch gleich dicht machen…